In Teil 1 dieses Fachbeitrages gingen wir auf die ersten 3 Gründe ein, warum sich Menschen nicht verändern (wollen), obwohl zahlreiche Studien, Fachberichte und Artikel belegen, wie gross die allgemeine Unzufriedenheit in der Berufswelt ist. Teil 2 liefert nun die restlichen 4 Gründe.
Die Meinung anderer
Es gibt zahlreiche Menschen, die sehr auf die Meinungen anderer hören. Dies ist grundsätzlich nichts Verwerfliches, kann aber dazu führen, dass man seine Vision niemals verwirklichen wird. Dazu ein kurzes Praxisbeispiel aus einem persönlichen Coaching des Autors:
Susanne litt schon als Kind unter den patriarchischen Einflüssen ihrer Eltern. Sie konnte in deren Augen einfach nichts richtig machen und wurde ständig kritisiert. Selbst als sie erwachsen wurde, konnten es ihre Eltern nicht lassen, sie unablässig mit Personen zu vergleichen, die es scheinbar viel weiter als Susanne gebracht hatten.
Wenn man Susanne heute trifft, sitzt man einer jungen, finanziell abgesicherten Dame gegenüber, die ununterbrochen von ihren Problemen und den Ungerechtigkeiten der Welt erzählt. «Alle gegen mich», lautete ihr Motto, und es wird relativ schnell klar, welche Wirkung die Meinung ihrer Eltern bei ihr hinterlassen hat.
Für Susanne wurde es seit der Kindheit normal, sich aufgrund von Aussenmeinungen eine eigene Meinung zu bilden und diese Informationen zu verwenden, um sich selbst zu vergleichen und zu beurteilen. Dies setzte sie unter ungeheuren Druck. Unzufriedenheit, Frustration, Stress und unglückliche Liebesbeziehungen waren die Folge.
Im besagten Coaching ging es nun in erster Linie darum, die in ihrer Kindheit entstandenen negativen Glaubenssätze aufzudecken. Anschliessend ist es gelungen, diese durch neue, positive Denkmuster zu ersetzen, was dazu führte, dass sie heute ganz anders durchs Leben geht.
Dieses Beispiel zeigt sehr schön auf, was passieren kann, wenn uns die Meinung anderer beherrscht: Wir werden Gefangene der eigenen Wahrnehmung und somit zum Spielball für andere Leute. Wenn andere unsere geistige Nahrung sind, dann sind wir ihnen ausgeliefert. Wenn das, was reinkommt, negativ oder unglücklich ist, fallen uns Glücklichsein und ein erfülltes Dasein richtig schwer.
Leute werden versuchen, einen davon abzubringen, das eigene Ding zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Risiko umso grösser ist, je näher sie einem stehen. Diese Gefahr geht also vor allem von der Familie, Verwandten und Freunden aus. Diese Leute wollen einem meist nichts Schlechtes mit ihrer Sicht der Dinge. Sie wollen einen nur vor Schaden bewahren. Sie machen sich einfach Sorgen und wollen nicht, dass man Geld oder Status verliert oder sogar einen Rückschritt im Leben erleidet.
Leider existieren aber auch Leute, die sich durch ein solches Vorgehen persönlich angegriffen fühlen. Wer sein eigenes Ding durchzieht, wirft ein schlechtes Licht auf all diejenigen, die diesen Mut nicht aufbringen oder nicht aufgebracht haben. Sie blicken beispielsweise auf ihr eigenes Leben zurück und stellen fest, wie wenig sie bis heute daraus gemacht haben und wie stark sie im Hamsterrad gefangen sind.
Wir sind gewohnt, Querdenker und Visionäre gemeinhin für Spinner, Fantasten und Verrückte zu halten. Doch eigentlich sind sie es und waren es schon immer, die für Quantensprünge in der Entwicklung der Menschheit gesorgt haben. Ganz egal, was wir von solchen Personen denken, es sind die Henry Fords, Thomas Edisons, Gebrüder Wrights, Elon Musks, Jeff Bezos und Richard Bransons, die ihre verrückten Ideen hartnäckig verfolgen und in die Tat umsetzen. Sie sind dafür verantwortlich, in vielen Bereichen unseres Lebens neue Standards zu setzen, ob wir dies nun für verrückt halten oder nicht.
Selbstzweifel und Hemmungen
Erfolgreiche Menschen sehen Chancen, während erfolglose Menschen Hindernisse sehen. Erfolgreiche Menschen halten Ausschau nach Wachstum und Ertrag, während erfolglose Menschen Angst vor Risiken und drohenden Verlusten haben. Die grosse Kunst liegt darin, vom Gedanken «Was, wenn es nicht klappen sollte?» hin zu «Ich werde dafür sorgen, dass es klappt» zu gelangen. Wer seinen Fokus auf Chancen und Wachstum richtet, wird Chancen und Wachstum erfahren. Worauf wir uns konzentrieren, bestimmt, was wir im Leben erfahren. Aktivität schlägt Passivität. Immer!
Erfolgreiche Menschen sehen Chancen, während erfolglose Menschen Hindernisse sehen. Erfolgreiche Menschen halten Ausschau nach Wachstum und Ertrag, während erfolglose Menschen Angst vor Risiken und drohenden Verlusten haben. Die grosse Kunst liegt darin, vom Gedanken «Was, wenn es nicht klappen sollte?» hin zu «Ich werde dafür sorgen, dass es klappt» zu gelangen. Wer seinen Fokus auf Chancen und Wachstum richtet, wird Chancen und Wachstum erfahren. Worauf wir uns konzentrieren, bestimmt, was wir im Leben erfahren. Aktivität schlägt Passivität. Immer!
Zweifel sind erlaubt, aber nicht permanent. Wer permanent zweifelt, entwickelt sich nicht weiter und verliert sich selbst.
Praxistipp:
Man frage sich, warum man an sich selbst zweifelt und warum man der Überzeugung ist, etwas nicht zu können:
- Gibt es irgendeinen rationalen Grund für diese Überzeugung?
- Könnte es sein, dass man sich irrt?
- Würde man bei einer anderen Person die Situation gleichermassen einschätzen?
- Warum sollte man weiter seiner Überzeugung folgen, wenn es keine Gründe dafür gibt?
Statusverlust
Auch Statusverlust kann ein Grund dafür sein, warum man seine Träume nicht verwirklicht. Viele Leute sind im Arbeitsmarkt darauf aus, Karriere zu machen. Das ist nicht falsch. Ganz im Gegenteil: Wer eine Karriere im Fokus hat, möchte wachsen, und zwar so lange, bis er oder sie reif für die nächste Hierarchiestufe ist.
Doch Status hat auch eine Schattenseite.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer brauchen sich gegenseitig. Die Beziehung untereinander, machen wir uns nichts vor, ist jedoch rein sachlich. Das englische Wort «employer» beschreibt es sehr schön. «To employ» heisst auf Deutsch: «nutzen, anwenden, gebrauchen». So verwendet der Arbeitgeber den Arbeitnehmer im Sinne eines Werkzeugs für seine Zwecke. Dafür gibt er ihm das Gefühl eines sicheren Jobs und die Möglichkeit, «bei guter Führung» die Karriereleiter zu erklimmen. Fakt ist aber auch, dass das gegenseitige Interesse in den absolut seltensten Fällen über den geschäftlichen Nutzen hinausgeht. Und somit sei hier die Frage erlaubt, inwieweit man die Karriere einem Leben in Freiheit und Unabhängigkeit vorzieht.
Wer sich entscheidet, seine Träume zu verwirklichen, kann mit der Situation konfrontiert sein, nochmals ganz von vorne beginnen zu müssen. Vielleicht wird man zuerst über einen längeren Zeitraum zwei bis drei Schritte zurückgehen müssen, bevor man fünf Schritte vorwärts in Richtung Freiheit geht. All die schönen Einladungen zu grossartigen Veranstaltungen fallen weg, und zwar nur, weil man nicht mehr der CEO oder Verwaltungsratspräsident der Firma XY ist. Aber mit dem Entscheid, selbstständig zu werden und sein eigenes Ding zu machen, ändert sich auch der Fokus. Er liegt nicht mehr länger auf dem Status, sondern geht über zu mehr Freiheit, mehr Unabhängigkeit und zu mehr Selbstverwirklichung. Für die meisten Leute dürfte das der grösste Entwicklungsschritt ihres Lebens sein, und für viele ist es auch der Eintritt in ein neues Leben, den sie niemals bereuen werden.
Gefangene unserer Gewohnheiten
Jeder entscheidet selbst, ob er mit seinem Leben glücklich ist. Kommt man bei näherer Betrachtung zu einer Aussage wie: «Ja, mein Leben ist eigentlich ganz okay, es könnte wesentlich schlimmer sein», dann frage man sich, ob «ganz okay» die Aussage ist, die man am Ende seines Lebens auf dem Sterbebett sagen möchte. Wer nämlich zum Schluss kommt, dass da noch viel mehr möglich wäre, ist vielleicht zum Gefangenen der eigenen Gewohnheiten geworden.
Unser Gehirn und unser Geist lieben Gewohnheiten. Sie machen das Leben wesentlich einfacher und sorgen dafür, dass wir unsere Energie auch wirklich dort einsetzen, wo sie gefragt ist. Dabei geht das Gehirn äusserst clever vor. Je nach Aufgabe entscheidet es sich, vorprogrammierte Gewohnheiten walten zu lassen oder dem Sachverhalt den vollen anstrengenden Fokus zu widmen. Da das Gehirn stetig nach Wegen sucht, um sich weniger anstrengen zu müssen, liegt es auf der Hand, dass es den Gewohnheiten den Vorzug gibt.
Wenn wir also unseren Gewohnheiten folgen und immer das tun, was wir schon kennen, nichts Neues wagen und uns nicht verändern wollen, muss sich das Gehirn weniger anstrengen. Das fühlt sich für den Menschen angenehmer an, und die Versuchung ist riesig, in der Komfortzone zu verharren. Wenn wir nicht gezielt an diesen Gewohnheiten arbeiten, funktionieren wir automatisch nach diesem Muster und erachten es als völlig normal, möglichst keine Veränderungen zuzulassen. Veränderungen können nur stattfinden, wenn Menschen auch daran glauben, dass sie stattfinden können. Der Wille zur Veränderung ist die Grundvoraussetzung, dass sich die Dinge ändern.
Erfolgreiche Menschen handeln nicht auf der Grundlage dessen, was leicht und bequem ist. Wer also ein höheres Level an Lebensqualität anstrebt, muss die Bequemlichkeit, die Komfortzone, hinter sich lassen und damit beginnen, Dinge zu tun, die nicht einfach nur bequem sind. Wer nicht dazu bereit ist, darf gerne so weiterleben, wie er es bis jetzt getan hat, soll sich aber bitte nicht beklagen, wie schlecht es das Leben mit ihm meint.
Das Verlassen der Komfortzone wird niemanden «zerstören». Aber das Verharren in der Komfortzone zerstört definitiv Träume, Chancen und persönliches Wachstum.
Wie können wir dich unterstützen?
Der vorliegende Text ist eine kurze Zusammenfassung des Kapitels «Hindernisse und Stolpersteine» aus dem Buch «Das Honigdachsprinzip – Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben!». Wenn dich das Thema interessiert und du noch weitere inspirierende Inputs und umsetzbare Praxistipp erhalten möchtest, empfiehlt sich ein Besuch auf der Webseite www.honigdachsprinzip.com
Selbstverständlich darfst du dich auch direkt mit Pascal von Gunten in Verbindung setzen und von einem kostenlosen Erstgespräch profitieren.
«Ein solches Coaching war Neuland für mich. Doch die Methodik hat bei mir wie eine Bombe eingeschlagen. Ich bereue es ein wenig, dass ich nicht früher für dieses Coaching bereit gewesen bin.»
Weitere Kundenmeinungen findest du unter: https://www.vonguntenpartner.ch/pascal-von-gunten/kundenmeinungen.html
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von Gunten Executive Partner AG
Pascal von Gunten Partner für Unternehmens- und Persönlichkeitsentwicklung Keynote Speaker
Executive Coach · Autor
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