Die wichtigsten Regeln für gelungene Business-Selfies

Selfies sind keine Selbst-Portraits, sondern Teil der eigenen Kommunikation. Sie finden immer in einem bestimmten Kontext statt und dienen einem Zweck. Das gilt besonders im Business-Kontext.

Ein Beitrag von Iris Müller – Fokusclip.ch

Im privaten Bereich entstehen Selfies meist spontan, sie dürfen ein bisschen unscharf sein, überbelichtet, witzig, schräg. Für ein Selfie im Marketing gelten andere Regeln. Für ein gutes Business-Selfie sollten Sie sich schon vor dem Griff zum Handy ein paar Gedanken machen. Und danach erst recht. Selfies zeigen den Menschen hinter der Marke, leisten also genau das, was im authentischen Marketing zählt. Was aber braucht es für ein gelungenes Business-Selfie?

Am Anfang: Die Wahl des Outfits
Kleiden Sie sich Ihrem Beruf entsprechend. Schliesslich geht es hier ums Geschäft. Als FinanzberaterIn also eher klassisch, Kostüm mit Bluse oder Anzug. Aber natürlich könnte das Kostüm auch rot oder pink sein, ein spannendes Accessoire eine blaue Kombination aufpeppen. Farbwahl und Stil der Kleidung können zur Bildung Ihrer Personenmarke beitragen. Natürlich könnten auch gerade Sie der Finanzberater in Jeans und T-Shirt sein – wenn das so ist, sollten Sie dieses Markenzeichen dann aber auch konsequent durchziehen. Je kreativer der Beruf, umso ausgefallener kann das Outfit sein. Aber vermeiden Sie Stoffe mit grossen Mustern, die vom Gesicht ablenken. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung gebügelt ist. Knitterfalten sind ein No-Go, gut sichtbare Markennamen auch. Wichtig ist, dass Sie sich in Ihrem Outfit wohlfühlen. Bei glänzender Haut kann auch bei Männern etwas Puder nicht schaden; Frauen nutzen am besten ein leichtes, natürliches Makeup.

Die Pose: Seriös, aber nicht verkrampft
Beim Posing zählt ebenfalls vor allem der Wohlfühlfaktor. Sie können sich zum Beispiel auf Pinterest Business Posen anschauen und ausprobieren, was zu Ihnen passt. Vermeiden Sie bitte den klassischen Denker – Kinn auf die Hand gestützt – das ist veraltet und wirkt pseudointellektuell. Hände hinter dem Körper verstecken könnte wie abgeschnitten wirken. Wenn Sie mit dem Rücken zur Wand stehen, sagt die Bildsprache genau das: Sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Das ist ungünstig. Gut macht es sich im Bild fast immer, wenn Sie sich mit dem Körper ein Viertel von der Kamera wegdrehen und dann in die Linse schauen. Machen Sie mehrere Bilder und verändern Sie alle paar Sekunden die Position. Finden Sie Ihre Schokoladenseite, falls Sie sie nicht kennen. Kaum ein Gesicht ist symmetrisch, deshalb ist meist eine Seite fotogener als die andere. Dafür empfiehlt sich, eine Reihe von Fotos zu knipsen, von rechts, von links, von vorn, jeweils mehrere. Das Bild, das Ihnen am besten gefällt, zeigt Ihre Schokoladenseite.

Simpel, aber wichtig: Die klare Linse
Bevor es ernst wird, die Linse der Kamera reinigen. Ungezählten Selfies fehlt nur deshalb die Schärfe, weil diese simple Massnahme vergessen wurde.

Entscheidend: das richtige Licht
Bitte weder pralle Sonne noch Blitzlicht. Bei Aufnahmen draussen ist frühes oder spätes Tageslicht am besten. In geschlossenen Räumen stellen Sie sich möglichst seitlich vor ein Fenster. So wird eine Seite Ihres Gesichts heller beleuchtet als die andere und die Konturen betont. Ein Tipp, der für eine professionelle Wirkung sorgt: Tippen Sie vor der Aufnahme lange auf das Display und aktivieren Sie so die AE/AF-Sperre. AE/AF steht für Autobelichtungs- und Autofokussierungsfunktion. Wenn Sie von Hand die Belichtung etwas dunkler einstellen, dann wirkt Ihr Bild wie ein Bild vom Profi.

Nicht zu unterschätzen: die Wirkung des Hintergrunds
Für ein gutes Business-Selfie will der Hintergrund gut gewählt sein. Keine Menschenmengen, kein unaufgeräumtes Regal, überhaupt nichts Unruhiges. Aber vielleicht eine Wand? Möglicherweise in der Farbe Ihres Brand-Designs? Falls Sie sich mit Technologie beschäftigen, kommt auch eine Glasfront in Frage, bei einer Manufaktur die Wand eines Holzschuppens. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht zu dicht davorstehen, damit der Eindruck von Tiefe entsteht.

Garant gegen Doppelkinn: die richtige Position
Selfies werden häufig mit lang ausgestrecktem Arm gemacht. Dabei ist der Abstand zwischen Gesicht und Kamera entscheidend. Er darf nicht zu klein sein. Ist Ihr Arm kurz, benutzen Sie besser ein Stativ, einen Stick oder positionieren Sie Ihr Handy auf einem Regal und stützen es dort ab. Arbeiten Sie dann mit Selbst- oder Bluetooth-Fernauslöser. Das gleiche gilt, wenn Sie keine ruhige Hand haben. Wählen Sie jetzt den Modus Portrait. Auf keinen Fall von unten fotografieren, das gibt ein Doppelkinn und übergrosse Nasenlöcher. Den Winkel von oben aber auch nicht zu steil wählen, sonst erscheint Ihre Stirn überproportional gross. Ein 20-Grad-Winkel ist optimal.

Gegen Langeweile: Die Rasterfunktion
Aktivieren Sie die Rasterfunktion in den Kameraeinstellungen Ihres Handys. Dann fällt es Ihnen leichter, die sogenannte Drittel-Regel zu befolgen. In der Mitte eines Bildes platzierte Objekte werden als langweilig empfunden. Halten Sie Ihr Phone auf Augenhöhe, sodass Ihre Augen im oberen Drittel der Raster-Linien sind. Die Wirkung ist ansprechend und harmonisch. Jetzt noch ein Lächeln, das die Augen erreicht – und das schöne Business-Selfie ist im Speicher.

Iris Müller
iPhone-Fotografin und Videografin
Schubertstrasse 15
CH-9008 St. Gallen
Telefon 076 242 20 99
www.fokusclip.ch
iris.mueller@fokusclip.ch

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