KI in der Lieferkette: Wie Schweizer Unternehmen digitaler und nachhaltiger werden

In der Schweiz führt der Einsatz von Künstli-cher Intelligenz (KI) in der Beschaffung der-zeit zu tiefgreifenden Veränderungen in den Einkaufsprozessen vieler Unternehmen. Denn die Integration von KI verändert grundlegend, wie Firmen ihre Einkaufsstrategien gestalten. Während grosse Konzerne bereits erhebliche Fortschritte gemacht haben, besteht bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) noch signifikantes Potenzial für eine breitere Nutzung. Eine Studie des AWS aus 2023 zeigt dennoch, dass allein im Zeitraum von 2022 auf 2023 die Anzahl der Schweizer Unternehmen, die KI nutzen, um 36 Prozent gestiegen ist. Patrick Sommer, Beratungsleiter bei CNT Management Consulting in Zürich, beleuchtet die Entwicklung der letzten Jahre und hebt hervor, welche Vorteile der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Beschaffung für Schweizer Unternehmen bieten kann.

In den letzten Jahren hat sich ein klarer Trend abgezeichnet: Schweizer Firmen, insbesondere grosse Unternehmen, erhöhen ihre Investitio-nen in die Digitalisierung und planen, fort-schrittliche Technologien verstärkt einzusetzen, während KMU vorerst noch zögerlicher agieren. Laut einer Studie des AWS in Verbindung mit Strand Partners könnte dieser verstärkte Einsatz digitaler Innovationen, insbesondere von KI, der Schweizer Wirtschaft bis 2030 einen zusätz-lichen Wert von 127 Milliarden CHF bringen. Die Integration von KI in verschiedene Geschäfts-bereiche zeigt somit bereits vielversprechende Ergebnisse, wobei besonders die Beschaffung von immer grösserer Bedeutung wird. Denn die verstärkte Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen nicht nur, ihre operativen Abläufe effizienter zu gestalten, sondern auch ihre Flexibilität, Reaktionsfähigkeit auf Marktve-ränderungen und ihre nachhaltigen Praktiken zu verbessern. KMU müssen sich demnach ranhalten , wenn sie an dem Einsatz Künstlicher Intelligenz partizipieren möchten.

Vorsprung durch KI: Warum Schweizer KMU jetzt investieren sollten

»Die aktuelle Lage zeigt, dass vor allem grosse internationale Konzerne in der Schweiz KI-Technologien im Einkauf einsetzen. Diese Unternehmen nutzen künstliche Intelligenz zur Automatisierung von Routineaufgaben, Daten-analyse und Optimierung von Lieferketten. Im Gegensatz dazu reagieren viele KMU noch abwartend auf diese Entwicklungen«, erzählt Patrick Sommer, Digitalisierungs-Experte bei CNT Management Consulting in der Schweiz über den aktuellen Stand. Er betont jedoch, dass gerade KMU von einer Investition in die Aufrüstung ihrer IT-Infrastruktur und der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter erheblich profitieren könnten. »Die Unternehmen, die frühzeitig in die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur, die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und den kulturellen Wandel investieren, werden langfristig die grössten Vorteile aus der Integration von KI-Technologien im Einkauf ziehen«, vollendet der Experte.

Die grosse Relevanz von Pilotprojekten

Trotz der zahlreichen Vorteile bringt die Einfüh-rung von KI in der Beschaffung auch Herausfor-derungen mit sich. Ein wesentlicher Faktor ist das Einsetzungspotenzial: »Viele Unternehmen nutzen künstliche Intelligenz derzeit hauptsäch-lich zur Automatisierung von Basisprozessen, während strategische Beschaffungsentscheid-ungen, Vertragsmanagement und nachhaltige Beschaffungsstrategien noch unterentwickelt sind. Zudem besteht ein erheblicher Schulungs-bedarf, um Mitarbeiter mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten«, erzählt Sommer. Um das Potenzial von vermehrter Digitalisierung im Einkauf voll auszuschöpfen, empfiehlt der Schweiz-Experte, mit kleineren Pilotprojekten zu beginnen. Diese ermöglichen es, die Mach-barkeit und den Nutzen von KI-Lösungen zu testen und gleichzeitig das Vertrauen der Mitarbeiter in die neue Technologie zu stärken. Basierend auf den Erkenntnissen aus diesen Projekten sollten Unternehmen eine skalierbare Implementierungsstrategie entwickeln und klare KPIs zur Messung des Erfolgs der Umsetzung definieren.

Nachhaltiges Wirtschaften fordert Transparenz

Das grösste Potenzial von künstlicher Intelligenz im Beschaffungsbereich liegt jedoch im Bereich der Nachhaltigkeit. Denn der Einsatz von KI hilft Unternehmen unter anderem dabei, präzisere Nachfrageprognosen zu erstellen und so Über-produktion und Abfall zu minimieren. »Neue Technologien ermöglichen eine optimierte Routenplanung, die Verkehrsdaten und andere relevante Informationen berücksichtigen, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Intelligentes Flotten-management durch KI verbessert somit nicht nur die Nutzung von Fahrzeugen, sondern über-wacht auch den Energieverbrauch, einschliesslich der Integration von Elektrofahrzeugen«, erörtert Sommer die Vorteile von Künstlicher Intelligenz im Beschaffungsbereich. Zudem trägt die Kapazitätsoptimierung dazu bei, Ladungen zu konsolidieren und Transport-kapazitäten besser zu nutzen, wodurch Leerfahrten minimiert werden. Die Echtzeit-Überwachung und dynamische Anpassung von Transportplänen ergänzen diese Massnahmen und unterstützen dabei eine nachhaltigere und effizientere Lieferkette.

Herausforderungen mit cloudbasierten Lösungen meistern

Der Weg zu nachhaltigeren Lieferketten bringt für viele Schweizer Unternehmen dennoch häufig Probleme wie die Nachverfolgbarkeit und Überwachung komplexer, globaler Ausliefe-e-rungsprozesse sowie die Verfügbarkeit relevanter Daten mit sich. »Der Aufbau nachhaltigerer Lieferketten stellt Schweizer Unternehmen nicht selten vor diverse Herausforderungen, da zahlreiche globale Transporteure Schwierigkeiten haben die notwendigen Daten über die Nachhaltigkeit ihrer Zusteller zu erhalten und zu analysieren. Diese können jedoch mit geeigneten Technologien und Lösungen wie SAP Ariba adressiert werden«, so Sommer. SAP Ariba, eine cloudbasierte Lösung für Beschaffungs- und Distributionsmanagement, erhöht nämlich die Transparenz und Nachverfolgbarkeit durch das SAP Business Network. Dieses Netzwerk ermöglicht die Vernetzung mit Millionen von Lieferanten weltweit und bietet detaillierte Lieferantenprofile zur besseren Überwachung von Nachhaltigkeit und Compliance.

 

CNT Management Consulting AG
Stelzenstrasse 8 •8152 Opfikon-Glattbrugg

Share Post
Written by