Der Covid-19 Kredit wurde auf der Basis eines durchschnittlichen Jahresumsatzes ausbezahlt. Dessen Rückzahlung startete am 31.3.22 erfolgt aber nicht aus dem Umsatz, sondern aus dem Jahresgewinn. Kann eine KMU mit einer regelmässig tiefen Marge und bescheidenem Gewinn den Kredit je bedienen? Wie kann die KMU budgetieren, wenn politische Unsicherheiten bestehen und Lieferketten zusammenbrechen?
Viele KMU, welche branchenbedingt mit tiefen Margen arbeiten, haben nicht bedacht, dass jeder Kredit aus dem Jahresgewinn nanziert werden muss. Nicht aus dem Umsatz. Wenn also eine Unternehmung mit fünfzehn Angestellten einen Jahresumsatz von 3 Millionen Franken erzielt und dabei einen Nettojahresgewinn von CHF 40’000 erzielt, dann dauert es rund 8 Jahre, bis ein Kredit von CHF 300’000 zurückbezahlt worden ist. Während dieser Dauer darf sich der Unternehmer keine Dividenden auszahlen, was heisst, dass er mit einem «üblichen» Lohn als Angestellter sich in seiner Firma verdingt – und nicht als Unternehmer, welcher für den Gegenwert seines Unternehmerrisikos einen Anspruch auf den erzielten Gewinn hätte.
KMU in Not – Was tun?
Es geht um die nachhaltige operative Gewinnsicherung um sicherzustellen, dass allen Verp‑ichtungen inklusive der Rückzahlung des Covid-19-Kredits nachgekommen werden kann. Es gibt verschiedene Gründe, die ein KMU in Schwierigkeiten bringen können. Ungenügende Rentabilität, Fehlinvestitionen, Markteinbrüche ausgelöst durch die politischen Unsicherheiten, Lieferanten, die auf Grund von Kriegen oder von Pandemie Lock-Downs nicht mehr liefern können, Debitorenverluste oder persönliche Schwierigkeiten mit Partnern sind nur einige der möglichen Auslöser der Krise. Auch wenn es sich dabei um die verschiedensten Ursachen handelt, das Ergebnis ist immer das Gleiche: Liquiditätsschwierigkeiten.
Budgetieren in Krisenzeiten
Wozu budgetieren, wenn es ohnehin anders kommt? Genau deshalb! Es sind die Abweichungen vom Budget, die Massnahmen auslösen. COVID-19 hat die KMU unvorbereitet und unverschuldet hart getroen und die Umsätze stark zurückgehen lassen. Der Krieg in der Ukraine und Lock-Downs in Asien haben zu Lieferschwierigkeiten und höheren Einkaufspreisen geführt. Was sollen wir budgetieren?
Der Nutzen des Budgets
Warum ist es so schwer einem Skeptiker vom Nutzen des Budgets zu überzeugen? Weil das Budget kein Ziel ist, sondern ein Instrument zur Zielerreichung. Das Budget allein bringt nichts! Wenn das Budget ein Instrument zur Zielerreichung ist, stellt sich natürlich die Frage nach dem eigentlichen Ziel. Das Budget ist ein Orientierungspunkt. Sein Nutzen besteht darin, dass es uns anzeigt, wo wir uns in Relation zu den im Budget angepeilten Werten beenden. Was bringt eine solche Orientierungshilfe? Die Antwort ist einfach: Ohne zu wissen, ob man auf Kurs ist, kann man keine Korrekturen einleiten. Wenn man das abschliessende Ergebnis abwartet, um festzustellen, ob das Geschäft «gesund» ist oder eben nicht, kann es unter Umständen zu spät sein. Es sind die Abweichungen vom Budget, die Massnahmen auslösen.
Jahresziel setzen wie bei einem Projekt
Budgetieren hat nichts mit Wahrsagerei zu tun. Wenn man wüsste, wie es kommt, müsste man nicht budgetieren. Budgetieren bedeutet Annahmen treen. Wir gehen von einer uns bekannten Realität (Markt, Infrastruktur, Mitarbeiter, Finanzen etc.) aus und fassen eine gewünschte, realistische Entwicklung ins Auge, um sie letztendlich zum angestrebten Ziel (Budgetziel) zu erklären. Es sei hier von der populären Methode des «Budget-Ersatzes» abgeraten, nämlich dem Vergleich zum Ergebnis des letzten Jahres oder der vergangenen Jahre. Ein Ergebnis ist kein Zufallsprodukt. Es war in der Vergangenheit das Resultat unserer damaligen Bemühungen in einer bestimmten Konjunktur. Das vergangene Jahr kann ein ausgesprochen Schlechtes gewesen sein, aber sich daran zu orientieren, kann enorm irreführend sein. Sie sollen sich durchaus an den Abschlüssen der vergangenen Epochen orientieren, aber das Ziel für die bevorstehende Periode muss bewusst gesetzt werden und der gegenwärtigen Marktlage und den veränderten Möglichkeiten entsprechen.
Das Budget als Führungsinstrument
Das Budget ist eine Zieldefinition, die Vorstellung unserer geschäftlichen Situation, in der wir uns gerne beim Vorliegen des nächsten Jahresabschlusses beenden würden. Es ist eine Absichtsbekundung, gültig für uns und unsere Mitarbeiter, mit deren Engagement wir dieses Ziel erreichen und ggf. sogar übertreten wollen. Es muss als sichtbarer Leuchtturm dastehen, an dem sich alle orientieren. Dies gilt sowohl für den Einmannbetrieb als auch für das grösste Unternehmen. Ein Fehler, der nicht nur in KMU häufg gemacht wird, betritt den Kreis der am Budget beteiligten Personen. Zahlen sind Chefsache, aber nicht nur! Wollen wir nachhaltig erfolgreich sein, so müssen Mitarbeiter, die durch ihren Einsatz das Ergebnis (mit)beeinflussen, in die Vorstellungen über die gesetzten Ziele involviert werden. Sie sollen wissen, wohin wir steuern.
Mit der Systematik von basic»Leadership und der dazugehörigen Unternehmenssteuerung erstellen wir mit dem Unternehmer ein 12-Monatsbudget und implementieren das basic-Controlling. Damit hat der Unternehmer auf Monatsbasis einen Soll/Ist Vergleich und ein Cash Management, mit dem einerseits die Liquidität auf der Zeitskala geplant ist und andererseits der Unternehmer einen Überblick über die Einhaltung der eingegangenen Verp‑ichtungen hat und die Möglichkeit der Rückzahlung des Covid-19-Kredits kalkulieren kann. Das Controlling bietet dem Unternehmer auch die Möglichkeit, richtig zu kalkulieren und über die Annahme kritischer Aufträge zu entscheiden.
Die Inanspruchnahme eines externen, betriebswirtschaftlich konzipierten Coachings in solch kritischen Situationen ist aus Objektivitätsgründen zu empfehlen. Eine externe Instanz ist unvoreingenommen und durch keine Vorgeschichte belastet. Dazu bringt sie die entsprechenden und notwendigen Fachkenntnisse mit.
Auf Ihre Kontaktaufnahme freuen wir uns.
Joseph M. Kaister, Geschäftsleitung
basic»leadership Akademie AG
Telefon 043 542 49 49 ·
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